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HSS

Was ist HSS?

HSS ist die Abkürzung für: High Speed Steel (Schnellarbeitsstahl). Mit diesem Kürzel wird nach der EN ISO 4957 HS ein Stahl für Werkzeuge bezeichnet, der einen Anteil an Kohlenstoff bis zu 2,06 % und bis zu 30 % Legierungen enthält, beispielsweise Wolfram, Vanadium, Molybdän, Titan, Nickel und Kobalt. Neben dem Namen HSS oder Schnellarbeitsstahl wird dieser auch als Hochleistungsschnellschnittstahl oder Hochleistungsschnellarbeitsstahl bezeichnet. Oftmals werden in die Namen - damit diese besser lesbar sind - Bindestriche eingefügt.

Wo wird HSS eingesetzt?

HSS Stahl wird bei vielfältigen Werkzeugen eingesetzt, beispielsweise Fräsen, Bohrer, Werkzeuge zum Kaltumformen und Gewindeschneiden, Räumnadeln, Sägen, Drehmeißel und auch als Walzenwerkstoffe. Durch die Legierung haben die HSS Werkzeuge eine hohe Zähigkeit, eine große Warmhärte und einen großen Verschleißwiderstand.

Anwendungsfelder und Werkzeugbearbeitung

Der HSS Stahl ist ein hoch legierter Werkzeugstahl, mit dem sich Formen und Werkzeuge formen lassen, da er eine Wärmehärte von bis zu 600° Celsius besitzt. Werkzeugstahl ist eine der ältesten Stahlarten, die von Menschen benutzt werden. Seit vielen Jahrtausenden werden Beile, Äxte, Messer, Sägen und Bohrer aus Werkzeugstahl hergestellt, der damals verständlicherweise noch nicht die heutige Festigkeit besaß. Zwar ist der Anteil an produziertem Werkzeugstahl im Vergleich zur gesamten Stahlproduktion relativ gering, da jedoch die meisten industriellen Fertigungsanlagen mit Werkzeugen ausgestattet sind, ist die technische Bedeutung dieses Stahls außerordentlich hoch.

Die hohe Wärmehärte, Verschleißfestigkeit und Anlassbeständigkeit kennzeichnen den HSS Stahl. Ist der HSS-Co mit Cobalt legiert - wie das Kürzel Co besagt - besitzt er eine noch höhere Wärmehärte und Anlassbeständigkeit. Aus dem Stahl wird hauptsächlich Werkzeug gefertigt, das zum Umformen und zum Zerspanen dient. Der Werkzeugstahl ist gegenüber Wasser und alkalischen Stoffen korrosionsbeständig. Durch eine individuelle Wärmebehandlung wird der jeweilige Werkzeugstahl so verändert, dass er den Anforderungen an die Festigkeit, Härte, Zähigkeit und den Verschleißwiderstand entspricht, wie es das entsprechende Bauteil oder Werkzeug erfordert.

Werkzeuge aus HSS

Bestehen Werkzeuge aus HSS Stahl, dann verraten die Kürzel hinter der Bezeichnung etwas über die Herstellung. HSS-R bedeutet beispielsweise Formgebung durch Rollieren, HSS-G sind geschliffene und sehr hochwertige Werkzeuge, HSS-E sind ebenfalls durch Schleifen gefertigte Werkzeuge, allerdings noch zusätzlich mit Cobalt legiert.

Die genaue Bezeichnung für den Werkzeugstahl enthält hinter dieser Abkürzung noch Ziffern, die durch einen Bindestrich getrennt sind. Mit ihnen wird in Prozent die entsprechende Legierung in der Reihenfolge Wolfram, Molybdän, Vanadium und Cobalt angegeben. Ist die Legierung ohne Cobalt, werden nur drei Ziffern aufgeführt.

Der Schnellarbeitsstahl eignet sich besonders für spanende Werkzeuge, bei denen es zu hohen Temperaturen kommen kann, wie beispielsweise HSS Drehen, HSS Fräsen und HSS Sägen. Die am häufigsten verwendete Ausführung eines Bohrers, mit dem sich sowohl Stahl als auch Eisen bohren lässt, ist der Bohrer HSS DIN 388. Dank der weiten Nuten werden die entstehenden Späne gut abtransportiert. Er ist profilgenau, elastisch und bietet genügend Widerstand gegenüber Vibrationen. Ebenfalls für Stahl, Nichteisenmetalle und auch für Plexiglas geeignet sind HSS-TiN Bohrer, allerdings auf keinen Fall für Aluminium. Der Zusatz TiN bezeichnet eine Beschichtung mit Titan-Nitrid. Mit dem HSS Handgewindebohrersatz lassen sich akkurate Gewinde in Metallstangen schneiden.

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